Opferstock

Der grobe Opferstock, auch Armenblock genannt, ist ein Behälter im Innenraum oder an der Außenmauer einer Kirche zur Sammlung von Geldspenden. Die Tradition von Sammelkästen für Almosen in Gotteshäusern geht schon auf den Jerusalemer Tempel und jüdische Synagogen zurück. Die Verteilung dieser Beträge wurde von dem Pastor und dem Amtsvogt gemeinsam vorgenommen.

Da Martin Luther bei entsprechenden Stellen im Neuen Testament altgriechisch γαζοφυλάκιον gazophylákion mit „Gotteskasten“ übersetzte, wird dieser Begriff, der in der frühen Neuzeit sonst den Aufbewahrungsort des Gemeindevermögens bezeichnete, mancherorts synonym zu „Opferstock“ gebraucht.

In der Nähe des Ausganges fällt der Blick auf einen urtümlichen Opferstock. Im Jahre 1655 ist er aus einem klobigen Eichenblock von geschickter Hand geformt und ausgehöhlt und oben mit einem Schlitz und seitlich mit einer festen Klappe versehen worden. Breite schmiedeeiserne Bänder geben ihm besondere Festigkeit. Die Aufschrift: OUICH PRANGE - 1655 weist auf den Stifter dieses Opferstockes hin: den damaligen Amtsvogt von Sottrum, Ulrich Prange