Die Artenvielfalt hier vor Ort bewahren!
Die St. Georg-Stiftung möchte einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in unserer Region leisten. Sie wirbt um Spenden für »Blühpatenschaften«. Olaf Feuerhake hat darüber mit Heiner Schröder, dem Vorsitzenden der St. Georg-Stiftung gesprochen.
Feuerhake: Heiner, die St. Georg-Stiftung hat das Projekt »Blühpatenschaften« ins Leben gerufen. Was ist das?
Schröder: »Blühpatenschaften« ist ein Projekt, das zum Ziel hat, ein Blühfeld anzusäen, um einen Lebensraum für Insekten zu schaffen. Wir müssen darauf achten, die Vielfalt der Arten in der Natur zu bewahren, denn viele Insekten sind vom Aussterben bedroht.
Feuerhake: Wo befindet sich das Feld, von dem Du sprichst?
Schröder: Wir haben zwei Felder vorgesehen. Sie liegen am Ortsrand von Bittstedt. Ich konnte meine Nichte Maren Schröder- Meyer, die Landwirtin ist, dafür gewinnen, uns diese Flächen zur Verfügung zu stellen, insgesamt 3,5 Hektar.
Feuerhake: Eine Landwirtin, die Ackerland für ein Ökoprojekt hergibt? Das bedeutet doch Einkommensverluste für sie.
Schröder: Auf diesen Flächen wird einerseits Roggen ausgesät, aber nur 50% der üblichen Menge. Gleichzeitig wird eine Blühpflanzensaat ausgebracht. Es wachsen also landwirtschaftliche Nutzfrucht und Blühpflanzen auf demselben Acker. Der Acker darf auch nicht gedüngt werden. Im Herbst wird der Acker abgeerntet. Der Roggenertrag ist der Gewinn für die Landwirtin, die Samen der Blühpflanzen fallen auf den Boden und laufen im nächsten Jahr erneut auf.
Feuerhake: Und jetzt kommen die Blühpatenschaften ins Spiel …
Schröder: Genau. Wenn ein Landwirt hierfür Acker zur Verfügung stellt, braucht er eine Entschädigung für den Ertragsausfall. Wer für dieses Projekt spendet, erstattet der Landwirtin damit den Ertragsverlust.
Feuerhake: Wieviel Geld braucht die Stiftung denn?
Schröder: Je mehr Spenden wir erhalten, desto größer kann die Blühfläche werden. Um mal eine Vorstellung zu geben: Wenn ein Spender für ein Jahr 100 Euro spendet, dann ermöglicht er damit eine Blühfläche von 850 Quadratmetern.
Feuerhake: Also für Spenden von rund 1200 Euro kann ein Hektar Blühfläche ausgesät werden?
Schröder: Ja. Wir haben übrigens schon angefangen. Eine Testfläche ist bereits bestellt. Wer uns jetzt eine Spende zukommen lässt, bewirkt, dass die Fläche im nächsten Jahr größer sein wird.
Feuerhake: Warum engagiert sich eine kirchliche Stiftung für das Thema Biodiversität?
Schröder: Ganz einfach, Bewahrung der Schöpfung ist ein christliches Thema. Wir werden in Zukunft auch Vorträge zu dem Thema anbieten. Außerdem wollen wir im Sommer eine Fahrradtour nach Bittstedt organisieren. Da kann sich jeder das Projekt anschauen.
Feuerhake: Wie kann ich Blühpate werden?
Schröder: Jeder kann einen Betrag seiner Wahl auf das Konto der St. Georg-Stiftung überweisen. Wichtig ist, als Verwendungszweck »Blühpatenschaft« anzugeben. Eine Spendenbescheinigung schicken wir automatisch zu. Und zur Fahrradtour wird jeder Spender natürlich auch eingeladen.